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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

Schwerpunktthema: Die Welt der Antike

Vortrag am 10. Februar 2005 im Collegium Alexandrinum

Ort: Aula im Schloß, Erlangen, Schloßplatz 4

Zeit: 20 Uhr c.t.


 

Die Königsgräber von Tamassos auf Zypern.

Zeugnisse zyprischer Kultur des 7. und 6. Jahrhunderts v. Chr.

 

 

Prof. Dr. Hartmut Matthäus und Katja Walcher, M.A.

 

Lehrstuhl für Klassische Archäologie

Universität Erlangen-Nürnberg

Kochstr. 4

91054 Erlangen

 

Tamassos war einer der bedeutendsten antiken Stadtstaaten im Zentrum der Insel Zypern während des 1. Jahrtausend v. Chr. Es beherrschte einen Teil der reichen Kupferlagerstätten Zentralzyperns. Gewinnung, Verarbeitung und Export des Metalls, das im Mittelmeerraum nur in wenigen Regionen ansteht, von Zypern aus daher in fast alle Gebiete des Mittelmeerraumes verhandelt wurde, legte die Grundlage für die ökonomische Prosperität der Stadt, deren Blütezeit im 7. und 6. Jh. v. Chr. durch die bereits 1889 entdeckten, wissenschaftlich aber nie systematisch bearbeiteten Königsgräber bezeugt wird.

Die reiche und differenzierte Architektur der Kammergräber mit Quaderwerk, mit Schmuck durch reliefierte Volutenkapitelle, Scheintüren und Scheinfenster, Nachahmung hölzerner Deckenarchitektur in Stein ist auf Zypern singulär, findet jedoch Vorbilder in der hochentwickelten Baukunst des benachbarten Phönikien. Auch die reichen Grabbeigaben - Schwerter, Helme und Schilde, Beisetzungen von Wagengespannen mit ihrem prunkvollen Geschirr, Gefäße aus Silber und Bronze, Skarabäen und andere Siegel aus Edelstein ebenso wie bronzene Weihrauchständer spiegeln eine Lebenswelt, die durch Luxusgegenstände und Prestigeobjekte lokaler Tradition, griechischer und nahöstlicher - vor allem phönikischer - Herkunft charakterisiert wird. Die Gräber sind so typische Zeugnisse einer kosmopolitischen, nicht nur zyprischen, sondern allgemein mediterranen Adelskultur des 7. und 6. Jh. v. Chr.

Das Institut für Klassische Archäologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat, unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hans-Günter Buchholz, Langgöns, den Ausgräber von Tamassos in den siebziger Jahren des 20. Jh., die Aufgabe der Bearbeitung und wissenschaftlichen Veröffentlichung dieser einzigartigen Denkmälergruppe übernommen.

Literaturhinweise:

H.-G. Buchholz - K. Untiedt, Tamassos. Ein antikes Königreich auf Zypern (1996).

H.-G. Buchholz - H. Matthäus - K.- Walcher, Die Königsgräber von Tamassos. Denkmäler der Blütezeit eines antiken Stadtstaates auf der Insel Zypern, Nürnberg Blätter zur Archäologie 19, 2002/03, 8 - 26.

 

 

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Stand: 9. Februar 2005