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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -

 

Sommersemester 2010

 

Martius-Pharmakognosie-Sammlung:

„Arnika, Kamille, Ringelblume – Aromapflanzen der Korbblütler“

 

Führung am 24. April 2010

 

Ort: Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19

 

Prof. Dr. Karl Knobloch


Die Familie der Korbblütler (Asteraceae) ist neben den Doldenblütlern (Apiaceae) und Lippenblütlern (Lamiaceae) in unserer Klimazone durch ein besonders reichhaltiges Vorkommen von Aromapflanzen gekennzeichnet. Diese Pflanzen liefern wertvolle und interessante ätherische Öle.

Absinth, Arnika, Eberraute, Estragon, Kamille, Ringelblume, Santoline, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Wermut u.a. Kreuzblütler bilden das ätherische Öl in äusseren Drüsenschuppen oder inneren Exkretgängen.

Die meisten von ihnen waren schon in den Kräuterbüchern des Mittelalters beschrieben und wurden später in die Arzneibücher übernommen. Ihre frühe Anwendung beruhte auf wertvollem Erfahrungswissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Vieles davon konnte von der modernen Wissenschaft bestätigt, ausgebaut und vertieft werden.

 

                                       

Arnika

Kamille

Artemisia

 

Das Ätherische Öl einer Aromapflanze besteht immer aus vielen Hundert verschiedenen kleinen, leichten (und in ihrer Zusammensetzung artspezifischen) Bestandteilen (Terpen- und Terpenoid-Moleküle), die in die Luft (den „Äther“) verdampfen können. Man kann sie aus der Pflanze mit Wasserdampf vollständig austreiben und nach Abkühlung auffangen. Als Wasser-unlösliche, leichte Moleküle schwimmen sie auf Wasser und sind so bequem in angereicherter Form zu erhalten.

Am Standort der Pflanze gelangt, z.B. nach einer Verletzung, Ätherisches Öl  „per fumo“ (d.h. „durch den Rauch“, als „Perfum“) in seine Umgebung und löst im umliegenden Lebensraum verschiedene Signale/Signalketten aus. Solche Signalketten werden zunehmend aufgeklärt, und wir beginnen zu verstehen, welche Rolle der Signalstoff Ätherisches-Öl spielt, wenn z.B. ein Insekt  an einer Aromapflanze frisst und damit ein Signal in das umgebende Ökosystem abgibt.

Die althergebrachten Anwendungen Ätherischer Öle für den Menschen in Form von Arznei, Gewürz und Kosmetikum erhalten durch neue Erkenntnisse ihre Bestätigung und ermöglichen gezieltere, bessere Anwendungsformen.

 

Die Martius-Sammlung und ihre Geschichte

 

 

Erstellt am 14. April 2009

Foto: Prof. Dr. Karl Knobloch