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Collegium Alexandrinum der
Universität Erlangen-Nürnberg - Wissenschaft für die Öffentlichkeit -
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Sommersemester 2010
Martius-Pharmakognosie-Sammlung:
„Arnika,
Kamille, Ringelblume – Aromapflanzen der Korbblütler“
Ort: Institut für Pharmazie und
Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19
Die Familie der Korbblütler (Asteraceae) ist neben
den Doldenblütlern (Apiaceae) und Lippenblütlern (Lamiaceae) in unserer Klimazone durch ein besonders
reichhaltiges Vorkommen von Aromapflanzen gekennzeichnet. Diese Pflanzen
liefern wertvolle und interessante ätherische Öle.
Absinth, Arnika,
Eberraute, Estragon, Kamille, Ringelblume, Santoline,
Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Wermut u.a.
Kreuzblütler bilden das ätherische Öl in äusseren
Drüsenschuppen oder inneren Exkretgängen.
Die meisten von ihnen
waren schon in den Kräuterbüchern des Mittelalters beschrieben und wurden
später in die Arzneibücher übernommen. Ihre frühe Anwendung beruhte auf
wertvollem Erfahrungswissen, das von Generation zu Generation weitergegeben
wurde. Vieles davon konnte von der modernen Wissenschaft bestätigt, ausgebaut
und vertieft werden.
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Arnika |
Kamille |
Artemisia |
Das Ätherische Öl
einer Aromapflanze besteht immer aus vielen Hundert verschiedenen kleinen,
leichten (und in ihrer Zusammensetzung artspezifischen) Bestandteilen (Terpen- und Terpenoid-Moleküle),
die in die Luft (den „Äther“) verdampfen können. Man kann sie aus der Pflanze
mit Wasserdampf vollständig austreiben und nach Abkühlung auffangen. Als
Wasser-unlösliche, leichte Moleküle schwimmen sie auf Wasser und sind so bequem
in angereicherter Form zu erhalten.
Am Standort der
Pflanze gelangt, z.B. nach einer Verletzung, Ätherisches Öl „per fumo“ (d.h.
„durch den Rauch“, als „Perfum“) in seine Umgebung
und löst im umliegenden Lebensraum verschiedene Signale/Signalketten aus.
Solche Signalketten werden zunehmend aufgeklärt, und wir beginnen zu verstehen,
welche Rolle der Signalstoff Ätherisches-Öl spielt,
wenn z.B. ein Insekt an einer
Aromapflanze frisst und damit ein Signal in das
umgebende Ökosystem abgibt.
Die
althergebrachten Anwendungen Ätherischer Öle für den Menschen in Form von Arznei,
Gewürz und Kosmetikum erhalten durch neue Erkenntnisse ihre Bestätigung und
ermöglichen gezieltere, bessere Anwendungsformen.
Die Martius-Sammlung und ihre Geschichte
Erstellt am 14. April
2009
Foto: Prof. Dr. Karl
Knobloch