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Collegium Alexandrinum der
Universität Erlangen-Nürnberg - Wissenschaft für die Öffentlichkeit - |
Sommersemester 2014 |
Martius-Pharmakognosie-Sammlung: „Stigmata Croci - Safran, selten und teuer“
Führung am 24. Mai 2014
Ort: Institut für
Pharmazie und Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19
Safran sind die rotbraunen Stempelfäden
aus den Blüten der Safran-Pflanzen, Crocus sativus, die im Herbst blau-violett blühen. Drei dieser
Stempelfäden stehen im Zentrum einer Blüte und werden umgeben von drei
Staubfäden. In den Staubbeuteln am Ende der Staubfäden werden die männlichen
Pollen gebildet. Diese gelangen zur Bestäubung auf die Narben am Ende der
Stempelfäden, durchwachsen den Faden bis zur weiblichen Eizelle am Grunde und
verschmelzen mit dieser zum Embryo, der neu angelegten Frucht im späteren
Samen. Damit hat die Natur für den Erhalt der Art gesorgt.
Nun sind die rotbraunen Stempelfäden
der Safran-Blüten stark aromatisch und gefärbt, und damit attraktiv für die
Bestäuber. Aber wegen ihres Aromas und ihrer Färbekraft werden sie seit dem
Altertum schon als Gewürz und Farbstoff vom Menschen geschätzt.
Da Safran nur an besonderen Orten
wächst, jede Blüte nur drei sehr leichte Stempelfäden hat, ist deren Ernte
extrem mühsam und aufwendig. Deshalb ist Safran (und dies war schon immer so)
eines der teuersten und wertvollsten Gewürze.
Für 1 kg getrockneten Safran werden
80.000 bis 150.000 Blüten geerntet. Diese Blütenmenge wächst auf einer
Anbaufläche von etwa 2000 m², die mit Handarbeit bearbeitet wird. 1 g „Gelbes
Gold“ kostet 4 bis 14 €. Allerdings, eine Messerspitze Safran von guter
Qualität genügt, um ein Gericht mit dem unverwechselbaren Aroma des Safran zu
verfeinern.
Es wundert deshalb nicht, dass der
altgriechische Mythos berichtet, Zeus, Vater aller Götter, schläft in einem
Bett aus Safran.
Und wir können stolz sein auf unsere
Sammlung, in der vor über 200 Jahren schon der Universitäts- und Hofapotheker Ernst
Wilhelm Martius Safran-Fäden, den Crocus, die „Sigmata Croci“ in so zahlreichen Exemplaren aus verschiedenen
Gebieten zusammen getragen hat.
Die Martius-Sammlung und ihre Geschichte
Text und
Fotos: Prof. Dr. Karl Knobloch
Stand:
3.12.2013