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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -

 

Sommersemester 2008

 

Martius-Pharmakognosie-Sammlung:

„Anis, Fenchel, Koriander, Kümmel – Früchte der Doldenblütler“

 

Führung am 26. April 2008

 

Ort: Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19

 

Prof. Dr. Karl Knobloch



Die Aromapflanzen unter den Doldenblütlern bilden in allen ihren Pflanzenteilen Ätherische Öle. Je nach gefragter Anwendung werden entweder das frische Kraut (wie z.B. bei Dill und Petersilie), oder die Wurzeln (z.B. beim Sellerie) oder aber, und besonders häufig –  wegen ihrer langen Haltbarkeit und guten Transportierbarkeit – die Früchte („Körner“) verwendet.

Die Aromastoffe dieser Früchte sind einfache, kleine Moleküle ihrer Ätherischen Öle. Sie verfügen aber über sehr beachtliche, wertvolle physiologisch-biochemiche Wirksamkeiten. Ihre weit zurück reichende Anwendung als Heilmittel, Gewürz oder Kosmetikum erfolgte aufgrund gemachter Erfahrung und überlieferten Wissens. – Schon Karl der Grosse hat im capitulare de villis vor 1000 Jahren seinen Landwirtschaften den Anbau solcher Doldengewächse vorgeschrieben. Sie wurden feste Bestandteile der mittelalterlichen Kräuterbücher und waren, wie ihre Ätherischen Öle auch, schon in die frühen Arzneibücher aufgenommen.

In den Früchten der Doldenblütler wird das reaktive, aggressive Ätherische Öl zum Schutz des umgebenden lebenden Gewebes von Natur aus sorgsam abgesondert in isolierte, lang gestreckte Öl-Behälter („Striemen“). Ein Zerreiben der Früchte bringt deshalb erst ihr volles Aroma hervor.

Die rundlichen Anis-Spaltfrüchte werden gern genommen u.a. zum Würzen von Brot, Backwaren, eingemachten Früchten, Zuckerwaren und Alkohol-Zubereitungen. Ähnliches gilt für Fenchel und auch für Kümmel. Doch verwendet man Fenchel vorzugsweise gern in Kräuter-Tees bei Erkältungen und bei Magen-/Darm-Verstimmungen.

Die kugeligen Koriander-Früchte sind oft in Curry-Mischungen enthalten, werden gern genommen in Gewürz-Brote, in Spekulatius und Printen; auch würzen sie manche Wurstwaren.

Die länglichen Teilfrüchte der Kümmel-Staude sind besonders in Europa weit verbreitet. Traditionsgemäss würzen sie Brot, Kartoffeln, Sauerkraut auch Käsezubereitungen u.a.m. Der eng verwandte Kreuzkümmel (Cumin) ist gleichfalls ein beliebtes Käsegewürz.

Die vielen heilsamen Anwendungsmöglichkeiten bleiben damit nur angedeutet. – Erwähnens- und beachtenswert ist noch der Befund, dass man im Alten Ägypten verehrenswerte Verstorbene mit Kümmel-Zubereitungen einbalsamiert und sie damit mumifiziert hat.

 

Die Martius-Sammlung und ihre Geschichte

 

 

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Erstellt am 17. November 2007,

zuletzt geändert am 20. April 2008

Foto: Prof. Dr. Karl Knobloch