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Collegium Alexandrinum der
Universität Erlangen-Nürnberg -
Wissenschaft für die Öffentlichkeit -
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Wintersemester
2007/2008
Martius-Pharmakognosie-Sammlung:
„Erbse,
Bohne, Linse, Erdnuss und Soja – Hülsenfrüchtler,
Schmetterlingsblütler“
Ort: Institut für Pharmazie und
Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19
Die Schmetterlingsblütler lassen in ihren
Hülsenfrüchten Samen heranreifen mit einem besonders hohen Gehalt an Proteinen
(Eiweissen), die der Mensch als wertvolle Quelle für
Aminosäuren (den Bausteinen der Proteine) nutzen kann zur Deckung seines Eiweiss-Bedarfs. – Nur Aminosäuren können Zellen aufbauen,
erneuern, reparieren; nur Proteine können den Stoffwechsel in Gang halten.
Die Linse zählt zu den ersten Kulturpflanzen
des vor 10.000 Jahren im Vorderen Orient entstandenen Ackerbaus, und vor 6.000
Jahren hatte sich ihre Kultur im Mittelmeerraum und in Zentraleuropa
ausgebreitet. - Der Anbau von Erbse
und Ackerbohne lässt
sich in Vorderasien vor ca. 5.500 Jahren nachweisen. - Vor 5.000 Jahren wird
erstmals in einem chinesischen Text die Soja
erwähnt, die sich von China aus nach Japan ausbreitete, aber erst gegen
Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa und Amerika gebracht wurde. - In
Südamerika wurde die Erdnuss
vor ca. 5.000, und die Gartenbohne vor
2.800 Jahren in Kultur genommen.
Besonders
wichtige Weltwirtschaftspflanzen sind heute Erdnuss (25% Protein, 50% Öl) und Soja
(35% Protein, 20% Öl).
Die Erdnuss, weltweit
in den Tropen und Subtropen angebaut, dient als vielfältig verwendetes
Nahrungs- und Futtermittel ebenso wie als Industrierohstoff für die Herstellung
von Seifen, Waschmitteln und Kosmetika.
Die Soja, immer noch in zunehmendem Masse
weltweit angebaut, gilt - neben ihrer Bedeutung als Lieferant von wertvollem Öl
und von Proteinprodukten - als gefragter Rohstoff für die industrielle
Produktion von Lacken, Farben, Schäumen und Emulgatoren.
– Weltweit bekannte Produkte sind Sojaöl,
Sojaschrot, Vollsojamehl, Sojamilch (→
Tofu, Tempeh u.a.),
Soja-Saucen, Soja-Pasten, Soja-Kunstfleisch-Zubereitungen,
Soja-Ölfarben, Soja-Kunstfasern, Soja-Klebe- u. -Schaum-Stoffe, sowie aus Soja-Lecithin hergestellte Emulgatoren für die Lebensmittel-, Kosmetik- u.
Pharma-Industrie. – Von zunehmend großem Interesse sind ferner die Soja-„Phyto-Estrogene“
mit ihrer vermutlich bedeutsamen medizinischen Wirksamkeit.
Die Martius-Sammlung und ihre Geschichte
Stand: 5. Dezmber
2007,
Fotos: Prof. Dr. Karl Knobloch