Donnerstag, 10. Mai 2012
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Machtvolle
Ohnmacht oder ohnmächtige Macht? –
Das Amt des
Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika in seiner historischen
Entwicklung
Dr. Herbert Sirois
Akademischer Oberrat, Lehrstuhl für Neuere Geschichte
Das Schlagwort vom mächtigsten
Mann der Welt wird regelmäßig dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von
Amerika zugeordnet. Aus der Außensicht ist der US-Präsident der scheinbar
allmächtige Repräsentant des politischen Systems der USA. Die enorme
Medienpräsenz, seine scheinbare Machtfülle als „Chief
Executive“, aber auch die Selbstinszenierung, die amerikanische Präsidenten
im Amt betreiben, dürften hierfür verantwortlich sein. Kenner des politischen
Systems der USA warnen allerdings vor dem Hang, die Macht des Präsidenten zu
überschätzen. Immerhin ist der amerikanische Kongress der eigentlich
dominante Faktor im politischen Tagesgeschäft. Die verfassungsmäßige Rolle
des Präsidenten bewegt sich im Rahmen der Besonderheiten des amerikanischen
Systems der „Checks and Balances“
eher am Rand des Gesetzgebungsprozesses. Die Frage, die sich somit stellt,
lautet: Haben wir es in Hinblick auf die amerikanische Präsidentschaft mit
einem System der machtvollen Ohnmacht oder ohnmächtigen Macht zu tun? Der
Vortrag versucht, sich diesem Thema über eine historische Betrachtung der
unterschiedlichen Phasen in der amerikanischen Geschichte und der Rollen, die
Präsidenten hier eingenommen haben, zu nähern.
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Dienstag, 15. Mai 2012
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Die
Dilemmata des "mächtigsten Mannes der Welt“
PD Dr. Franz-Josef Meiers
Institut für Politische Wissenschaft
Vor dem Hintergrund des
amerikanischen Verfassungssystems werden die Gründe sowohl für den Aufstieg
des amerikanischen Präsidenten zum Hauptentscheidungsakteur in der
amerikanischen Innen- und Außenpolitik als auch die strukturellen Ursachen
für seine zunehmende Ohnmacht im Gesetzgebungsprozess als auch bei der
Regelung außenpolitischer Probleme (Iran, Nahost-Friedensprozess, Euro-Krisenmanagement)
diskutieren.
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Donnerstag, 24. Mai 2012
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"Choosing Our King": Der
amerikanische Präsidentschaftswahlkampf im Zeichen von Zivilreligion und
Populärkultur
Prof. Dr. Heike Paul
Lehrstuhl für Amerikanistik, insbesondere
nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft
Der Vortrag beleuchtet die
Rolle der Zivilreligion im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf.
Anhand von Reden und anderen Beispielen der politischen (Selbst)Inszenierung
der Kandidaten wird untersucht, wie sie sich zivilreligiöser Muster bedienen
und die diesen unterliegenden nationalen Mythen aufrufen. Über vielfältige
Bezugnahmen auf einen singulären amerikanischen "Credo" (American creed) wird in Reden, Ritualen und Bildern (insbesondere
aus dem Bereich der Populärkultur) die Einzigartigkeit der USA im politischen
Imaginären bekräftigt. Diesen Aspekt des Wahlkampfes gilt es in seiner
Kulturspezifik mythentheoretisch und ideologiekritisch zu betrachten.
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