Vortragsreihe
Ort:
Aula im Schloß, Erlangen, Schloßplatz 4
Zeit: donnerstags 20.15 Uhr
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Astronomie
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Das Collegium
Alexandrinum der Universität Erlangen-Nürnberg beteiligte sich im Sommersemester
2009 mit insgesamt 8 Vorträgen am Internationalen Jahr der Astronomie. Im
Rahmen eines Themenschwerpunktes zur Astronomie wurden zentrale
Fragestellungen der astronomischen Forschung an der Universität
Erlangen-Nürnberg vorgestellt.
Vor 400 Jahren
betrachteten Astronomen wie Galileo Galilei erstmals den Himmel durch ein
Fernrohr und Johannes Kepler veröffentlichte 1609 seine „Astronomia
Nova“, womit sie ein neues Weltbild vorbereiteten, das tiefgreifende
Auswirkungen auf die Entwicklung von Wissenschaft, Philosophie und Kultur
auslöste. Diesen Umsturz des Weltbildes und Beginn der modernen Astronomie
beschrieb Pierre Leich, Leiter der Geschäftsstelle „Internationales Jahr der
Astronomie 2009 in der Europäischen Metropolregion Nürnberg“, zu Beginn der
Vortragsreihe. Prof. Dr. Jörn Wilms zeichnete anschließend den Zusammenhang
der Entstehung unseres Bildes vom Aufbau der Welt mit der Entwicklung der
astronomischen Beobachtungsmöglichkeiten nach. Prof. Dr. Ulrich Heber stellte
die Forschung zu extrasolaren Planeten vor und Priv.-Doz.
Dr. Norbert Przybilla beschrieb den kosmischen
Ursprung der Elemente. Prof. Dr. Christian Stegmann referierte über den
Urknall als Anfang von Raum und Zeit, stellte die experimentellen Ergebnisse
und unser Bild des Urknalls vor. Dr. Matthias Kadler
wandte sich wieder den Beobachtungsinstrumenten der Astronomie zu und gab
einen Überblick über den Stand der modernen Radioastronomie als Teilgebiet
der Astronomie sowie einen Ausblick auf die Forschung mit der nächsten
Generation radioastronomischer Großinstrumente. Prof. Dr. Horst Drechsel sprach über „Geschwister im All – Doppelsterne
als Schlüssel zum Verständnis der Sternentwicklung“. Beschlossen wurde die
Vortragsreihe mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Katz über „Kosmische
Strahlung – Teilchen aus den Tiefen des Weltraums“.
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23. April 2009
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Der Umsturz
des Weltbildes durch Galileo Galilei. und Johannes Kepler
Pierre Leich
Nürnberg
Vor
400 Jahren betrachteten Astronomen wie Galileo Galilei erstmals den Himmel
durch ein Fernrohr und Johannes Kepler veröffentlichte 1609 seine „Astronomia Nova“. Obwohl sie keine Beweise für die Copernicanische Lehre fanden, bereiteten beide ein neues
Weltbild vor, das tief greifende Auswirkungen auf die Entwicklung von
Wissenschaft, Philosophie und Kultur auslöste. Der Vortrag stellt die
Beobachtungen anschaulich vor, zeigt die Argumente in ihrem historischen
Zusammenhang und macht sichtbar, wie sich im 17. Jahrhundert Himmel und Erde
näher kamen. Der Referent ist Leiter der Geschäftsstelle „Internationales
Jahr der Astronomie 2009 in der Europäischen Metropolregion Nürnberg“ und
Projektleiter der „Langen Nacht der Wissenschaften“.
Ankündigung
(pdf-Datei)
Ausstrahlung in BR-Alpha am 8. April
2010, 16 Uhr (Wiederholung am folgenden Samstagmittag)
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30. April 2009
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Weltbilder und Teleskope
Prof.
Dr. Jörn Wilms
Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches Institut
Seit Beginn der
neuzeitlichen Astronomie ging die Entwicklung
unseres Bildes vom Aufbau der Welt, also des Aufbaus der Milchstrasse und des
Universums als Ganzem, und die Entwicklung der astronomischen
Beobachtungstechnologie Hand in Hand. Der Vortrag wird diese Entwicklung
anfangend vom ersten Teleskop Galileos ueber die
Beobachtungstechniken des 18. Jahrhunderts, die Erfindung der Photographie
und Spektroskopie im 19. Jahrhundert und die Entwicklung der Grossteleskope und der Multiwellenlaengenastronomie
im 20. und 21. Jahrhundert nachzeichnen.
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7. Mai 2009
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Extrasolare Planeten
Prof. Dr. Ulrich Heber
Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches
Institut
Seit 1995 wissen wir, dass das Sonnensystem kein Einzelfall ist. Die Suche nach
Planeten bei anderen, meist sonnenähnlichen Sternen, hat bis heute eine
reiche Ausbeute von 347 Planeten erbracht. Der direkte Nachweis ist aufgrund
des riesigen Helligkeitsunterschieds und der Nähe des Muttersterns sehr
schwierig. Daher sind indirekte Methoden angezeigt, die erfolgreichste
darunter ist die Dopplerreflex-Methode.
Sie nutzt das dritte
Keplersche Gesetz, um aus winzigen Schwankungen der Geschwindigkeit eines
Sterns auf die Existenz und die Masse eines oder mehrerer Planeten zu
schließen. Transitsuche und Lichtlaufzeitveränderungen
sind zwei weitere wichtige Verfahren, die im Vortrag vorgestellt werden.
Die Eigenschaften der
gefundenen Planeten sind vielfältig, wenn auch keiner der Erde ähnelt. Vor
kurzem wurden Planeten bei zwei entwickelten Sternen gefunden, was die Frage
aufwirft, wie Planeten es überleben können, wenn sich der Mutterstern zu
einem Roten Riesen aufbläht.
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14. Mai 2009
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Der kosmische Ursprung der
Elemente
PD Dr. Norbert Przybilla
Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches
Institut
In den ersten drei
Minuten nach dem Urknall wurde der Grundstein für den kosmischen
Materiekreislauf gelegt, in Form von Wasserstoff und Helium. Wir begeben uns
auf eine Reise zu den Orten der Nukleosynthese, die
aus diesen einfachen Bausteinen eine komplexe Vielfalt an chemischen
Elementen geschaffen haben. Auf fundamentaler Ebene ist die heutige Welt –
und unsere Existenz - an den Lebenszyklus der Sterne gekoppelt.
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4. Juni 2009
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Der Urknall - der Anfang von Raum und Zeit
Prof. Dr. Christian Stegmann
Physikalisches Institut
Vor etwa 13.7 Milliarden
Jahren entstand unser Universum, Raum und Zeit bildeten sich. Seit diesem
Zeitpunkt dehnt sich der Raum immer weiter aus und kühlt sich ab. Es bildeten
sich Sterne, Galaxien und schlußendlich auch unsere Erde. Das Urknall-Modell
ruht auf drei Säulen, der Galaxienflucht, der Erzeugung leichter Elemente und
dem kosmischen Mikrowellen-Hintergrund. Der Vortrag wird eine
Überblick über die experimentellen Ergebnisse und unser Bild des Urknalls
geben.
Ausstrahlung in BR-Alpha am 15. April
2010, 16 Uhr (Wiederholung am folgenden
Samstagmittag)
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25. Juni 2009
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Radioastronomie
heute
Dr.
Matthias Kadler
Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches
Institut
Die Radioastronomie ist
ein noch recht junges Teilgebiet der Astronomie, das unser Weltbild mit
einigen der groessten Entdeckungen des 20.
Jahrhunderts in vielfaeltiger Weise gepraegt hat.
Die moderne
Radioastronomie liefert einzigartige Bilder aus der unmittelbaren Umgebung
Schwarzer Loecher in den Kernen aktiver Galaxien
inklusive des Zentrums unserer eigenen Milchstrasse. Man trifft auf
interstellare Gasnebel, Ueberreste explodierter
Sterne und scheinbar ueberlichtschnelle gewaltige
Materie-Jets. Im 21. Jahrhundert ist die Radioastronomie auf den Spuren der Urspruenge unseres Universums und der Wiege des Lebens.
Der Vortrag wird einen Ueberblick geben ueber den
Stand der modernen Radioastronomie sowie einen Ausblick auf die Forschung mit
der naechsten Generation radioastronomischer Grossinstrumente, wie dem Square Kilometre Array.
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9. Juli 2009
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Geschwister
im All - Doppelsterne als Schlüssel zum Verständnis der Sternentwicklung
Prof.
Dr. Horst Drechsel
Dr. Karl-Remeis-Sternwarte
Bamberg - Astronomisches Institut
Doppelsternsysteme sind wichtig für die stellare Astrophysik, weil sie
die wesentlichste Quelle unserer Kenntnis fundamentaler stellarer
Zustandsgrößen (Massen, Radien, Leuchtkräfte von Sternen) darstellen. Sie werden
für einen Vergleich mit der Theorie des inneren Aufbaus und der zeitlichen
Entwicklung von Sternen verwendet.
Struktur und
Wechselwirkungsprozesse von engen Doppelsternsystemen sowie die
grundsätzlichen Beobachtungs- und Analysemethoden werden beschrieben und
einige exemplarische Ergebnisse demonstriert.
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16. Juli 2009
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Kosmische
Strahlung - Teilchen aus den Tiefen
des Weltraums
Prof. Dr. Ulrich Katz
Physikalisches Institut
Die Erde wird ständig von Elementarteilchen
getroffen, die aus den Weiten des
Weltraums kommen und dort in gewaltigen
astrophysikalischen Prozessen
riesige Energien vermittelt bekamen. Die Vermessung dieser Teilchen erlaubt uns hochinteressante Einblicke in die Astrophysik dieser Vorgänge und auch in teilchenphysikalische
Fragestellungen. In einem weiten Bogen
über kosmische Strahlen,
Gammastrahlung und Neutrinos werden
anhand ausgewählter Beispiele Schlüsselexperimente und ihre
aktuellen Ergebnisse diskutiert. Der Vortrag schließt mit einem
Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Ausstrahlung in BR-Alpha am 22. April
2010, 16 Uhr (Wiederholung am folgenden Samstagmittag)
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