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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -

 

Sommersemester 2009

 

 

 

Vortragsreihe

Ort: Aula im Schloß, Erlangen, Schloßplatz 4

Zeit: donnerstags 20.15 Uhr

 

 

 

Astronomie

 

23. April 2009

 

 

 

Der Umsturz des Weltbildes durch Galileo Galilei. und Johannes Kepler

Pierre Leich

Nürnberg

 

Vor 400 Jahren betrachteten Astronomen wie Galileo Galilei erstmals den Himmel durch ein Fernrohr und Johannes Kepler veröffentlichte 1609 seine „Astronomia Nova“. Obwohl sie keine Beweise für die Copernicanische Lehre fanden, bereiteten beide ein neues Weltbild vor, das tief greifende Auswirkungen auf die Entwicklung von Wissenschaft, Philosophie und Kultur auslöste. Der Vortrag stellt die Beobachtungen anschaulich vor, zeigt die Argumente in ihrem historischen Zusammenhang und macht sichtbar, wie sich im 17. Jahrhundert Himmel und Erde näher kamen. Der Referent ist Leiter der Geschäftsstelle „Internationales Jahr der Astronomie 2009 in der Europäischen Metropolregion Nürnberg“ und Projektleiter der „Langen Nacht der Wissenschaften“.

Ankündigung (pdf-Datei)

 

30. April 2009

Weltbilder und Teleskope

Prof. Dr. Jörn Wilms
Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches Institut

 

Seit Beginn der neuzeitlichen Astronomie ging die Entwicklung unseres Bildes vom Aufbau der Welt, also des Aufbaus der Milchstrasse und des Universums als Ganzem, und die Entwicklung der astronomischen Beobachtungstechnologie Hand in Hand. Der Vortrag wird diese Entwicklung anfangend vom ersten Teleskop Galileos ueber die Beobachtungstechniken des 18. Jahrhunderts, die Erfindung der Photographie und Spektroskopie im 19. Jahrhundert und die Entwicklung der Grossteleskope und der Multiwellenlaengenastronomie im 20. und 21. Jahrhundert nachzeichnen.

 

7. Mai 2009

Extrasolare Planeten

Prof. Dr. Ulrich Heber

Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches Institut

 

Seit 1995 wissen wir, dass das Sonnensystem kein Einzelfall ist. Die Suche nach Planeten bei anderen, meist sonnenähnlichen Sternen, hat bis heute eine reiche Ausbeute von 347 Planeten erbracht. Der direkte Nachweis ist aufgrund des riesigen Helligkeitsunterschieds und der Nähe des Muttersterns sehr schwierig. Daher sind indirekte Methoden angezeigt, die erfolgreichste darunter ist die Dopplerreflex-Methode.

Sie nutzt das dritte Keplersche Gesetz, um aus winzigen Schwankungen der Geschwindigkeit eines Sterns auf die Existenz und die Masse eines oder mehrerer Planeten zu schließen. Transitsuche und Lichtlaufzeitveränderungen sind zwei weitere wichtige Verfahren, die im Vortrag vorgestellt werden.

Die Eigenschaften der gefundenen Planeten sind vielfältig, wenn auch keiner der Erde ähnelt. Vor kurzem wurden Planeten bei zwei entwickelten Sternen gefunden, was die Frage aufwirft, wie Planeten es überleben können, wenn sich der Mutterstern zu einem Roten Riesen aufbläht.

 

14. Mai 2009

Der kosmische Ursprung der Elemente 

PD Dr. Norbert Przybilla

Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches Institut

 

In den ersten drei Minuten nach dem Urknall wurde der Grundstein für den kosmischen Materiekreislauf gelegt, in Form von Wasserstoff und Helium. Wir begeben uns auf eine Reise zu den Orten der Nukleosynthese, die aus diesen einfachen Bausteinen eine komplexe Vielfalt an chemischen Elementen geschaffen haben. Auf fundamentaler Ebene ist die heutige Welt – und unsere Existenz - an den Lebenszyklus der Sterne gekoppelt.

 

4. Juni 2009

Der Urknall - der Anfang von Raum und Zeit

Prof. Dr. Christian Stegmann

Physikalisches Institut

 

Vor etwa 13.7 Milliarden Jahren entstand unser Universum, Raum und Zeit bildeten sich. Seit diesem Zeitpunkt dehnt sich der Raum immer weiter aus und kühlt sich ab. Es bildeten sich Sterne, Galaxien und schlußendlich auch unsere Erde. Das Urknall-Modell ruht auf drei Säulen, der Galaxienflucht, der Erzeugung leichter Elemente und dem kosmischen Mikrowellen-Hintergrund. Der Vortrag wird eine Überblick über die experimentellen Ergebnisse und unser Bild des Urknalls geben.

 

25. Juni 2009

Radioastronomie heute

Dr. Matthias Kadler

Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches Institut

 

Die Radioastronomie ist ein noch recht junges Teilgebiet der Astronomie, das unser Weltbild mit einigen der groessten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts in vielfaeltiger Weise gepraegt hat.

Die moderne Radioastronomie liefert einzigartige Bilder aus der unmittelbaren Umgebung Schwarzer Loecher in den Kernen aktiver Galaxien inklusive des Zentrums unserer eigenen Milchstrasse. Man trifft auf interstellare Gasnebel, Ueberreste explodierter Sterne und scheinbar ueberlichtschnelle gewaltige Materie-Jets. Im 21. Jahrhundert ist die Radioastronomie auf den Spuren der Urspruenge unseres Universums und der Wiege des Lebens.

Der Vortrag wird einen Ueberblick geben ueber den Stand der modernen Radioastronomie sowie einen Ausblick auf die Forschung mit der naechsten Generation radioastronomischer Grossinstrumente, wie dem Square Kilometre Array.

 

9. Juli 2009

Geschwister im All - Doppelsterne als Schlüssel zum Verständnis der Sternentwicklung

Prof. Dr. Horst Drechsel

Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg - Astronomisches Institut

 

Doppelsternsysteme sind wichtig für die stellare Astrophysik, weil sie die wesentlichste Quelle unserer Kenntnis fundamentaler stellarer Zustandsgrößen (Massen, Radien, Leuchtkräfte von Sternen) darstellen. Sie werden für einen Vergleich mit der Theorie des inneren Aufbaus und der zeitlichen Entwicklung von Sternen verwendet.

Struktur und Wechselwirkungsprozesse von engen Doppelsternsystemen sowie die grundsätzlichen Beobachtungs- und Analysemethoden werden beschrieben und einige exemplarische Ergebnisse demonstriert.

 

16. Juli 2009

Kosmische Strahlung -  Teilchen aus den Tiefen des Weltraums

Prof. Dr. Ulrich Katz

Physikalisches Institut

 

Die Erde wird ständig von Elementarteilchen getroffen, die aus den Weiten  des Weltraums kommen und dort in gewaltigen  astrophysikalischen  Prozessen riesige Energien vermittelt bekamen. Die Vermessung dieser  Teilchen erlaubt uns hochinteressante  Einblicke in die Astrophysik dieser  Vorgänge und auch in teilchenphysikalische Fragestellungen. In einem  weiten Bogen über kosmische  Strahlen, Gammastrahlung und Neutrinos werden  anhand ausgewählter Beispiele Schlüsselexperimente und ihre aktuellen  Ergebnisse  diskutiert. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick auf  zukünftige Entwicklungen.

 

 

 

Ausklang des Semesters

 

23. Juli 2009        

 

Aus fernen und warmen Sommern - Prächtige, großartige und wertvolle Blütenpflanzen

Prof. Dr. Karl Knobloch

Nürnberg

 

Blüten können besonders schön sein und obendrein noch von grossem Interesse, wenn sie von einer Nutzpflanze stammen.

So gibt es z.B. unzählige Malven mit herrlichen Blüten, und besonders auffallend schön sind die in zahlreichen Formen und Farben vorkommenden Blüten der Hibiscus-Arten in den Tropen. Jedoch nur eine Hibiscus-Art, Hibiscus sabdariffa, ist heute von wirtschaftlicher Bedeutung, da ihre grossen fleischigen Kelchblätter, die „Hibiscus-Blüten“, in vielen Teilen der Welt für wohlschmeckende Zubereitungen gefragt sind.

Unter den Aronstab-Gewächsen gibt es - wiederum in den begünstigten Tropen - besonders riesige und schöne, interessante Blütenstände mit erstaunlich wirksamen Mechanismen zum Einfangen von Insekten. Manche dieser Arten besitzen kräftige Wurzeln, welche wertvolle Stärken bilden. Ihre Stärkekörner sind oft nicht verdaulich und haben das Interesse geweckt für die Bereitung zwar gut verträglicher, aber nahezu kalorienfreier Nahrung.

Innerhalb der Familie der australischen Proteaceen mit ihren ungewöhnlich schönen und grossen Blütenständen findet man den Queensland-Nuss-Baum, Macadamia tetraphylla, der wegen seiner besonders wohlschmeckenden Makadamia-Nüsse grosse Beachtung findet.

Manche tropischen Bäume der Hülsenfrüchtler (Schmetterlingsblütler), so einige aus der Gattung Pithocellobium, tragen wunderschön erscheinende pinselborstige Blütenstände, welche auf den ersten Blick gar nicht einer Schmetterlingsblüte ähneln. Ihre grossen Hülsenfrüchte produzieren in den Keimblättern der Samen interessante Aromastoffe, die denen des Knoblauchs verblüffend ähneln und auf den lokalen Märkten in grossen Mengen als Gemüse und Gewürz angeboten werden.

Ein besonders kostbares und „schwer“ duftendes Aroma wird als Ätherisches Öl, das den Namen Ylang Ylang bekommen hat, in den bizarren, goldgelben Blüten eines tropischen Baums der Magnoliengewächse, Cananga odorata , gebildet und auf dem Weltmarkt mit hohen Preisen gehandelt.

In der artenreichen Pflanzen-Ordnung der Orchideen - mit vorwiegend Bodenorchideen in den gemässigten und mit Epiphyten in den tropischen Klimazonen - kommt seit alters her den einheimischen und subtropischen Knabenkräutern Bedeutung zu mit ihren schleim- und stärkehaltigen Knollen, die man zu dem aromatischen Salep trocknet. Bedeutsamer noch ist das Vanillin mit seinen begleitenden Aromastoffen, welches die in Mexiko beheimatete Kletterpflanze Vanilla planfolia in ihren langen Früchten ablagert.

In der Natur mit ihrer nur schwer zu überschauenden Vielfalt kann man neben Wunderschönem auch gleichzeitig sehr Wertvolles finden.

 

 

 

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Stand: 14. Jui 2009