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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

Wintersemester 2004/2005

Vortrag am 27. Januar 2005 im Collegium Alexandrinum


 

Wer hat die Kugelgestalt der Erde entdeckt?

 

 

Prof. Dr. Theodor Ebert

 

Institut für Philosophie

Universität Erlangen-Nürnberg

Bismarckstr. 1

91054 Erlangen

 

Der Vortrag untersucht die Frage, wer die Kugelform der Erde entdeckt hat und wie diese Entdeckung begründet wurde. Durch ein Zitat aus einem Text des Aristoteles wird nachgewiesen, daß die Kugelgestalt der Erde bereits im vierten Jahrhundert v. Chr. bekannt war und daß dafür zwei Beobachtungen eine begründende Rolle gespielt haben: 1) die Veränderung des Horizontes bei einer Positionsänderung des Beobachters 2) die Form des Erdschattens bei einer Mondfinsternis. Dann wird, in Anknüpfung an die Arbeit von Erich Frank (1923), gegen die neuerdings unternommene Zuweisung dieser Entdeckung an den vorsokratischen Philosophen Parmenides argumentiert. Gegen diese Zuweisung spricht der Umstand, daß die Behauptung einer kugelförmigen Erde, die überdies von riesiger Größe ist, im platonischen Phaidon als eine zum dramatischen Zeitpunkt des Dialoges (399) neue und revolutionäre Theorie dargestellt wird. Auch wird von den jonischen Astronomen des fünften Jahrhunderts die Erde als kreisrunde Scheibe oder Säulentrommel aufgefaßt.
Die Vorstellung einer kugelförmigen Erde ist ihnen unbekannt. Als Entdecker der Kugelform dürfte der pythagoreische Mathematiker Archytas aus Tarent in Frage kommen: Ihm wird von dem römischen Dichter Horaz die Vermessung der Erdoberfläche zugeschrieben. Eine Berechnung der Größe der Erdoberfläche war aber nur bei Annahme einer Kugelform der Erde möglich. 

 

 

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Stand: 8. Januar 2005