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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -

 

Wintersemester 2010/2011

 

 

 

Vortragsreihe

Ort: Aula im Schloß, Erlangen, Schlossplatz 4

Zeit: Donnerstags

 

 

Jahresende

 

Donnerstag,

9. Dezember 2010

20.15 Uhr

 

 

Weihnachtsvorlesung der Erlanger Physik:

"Diamonds are a girls best friend". Graf Kristallo's Weihnachten

Lehrstuhl für Kristallographie und Strukturphysik (Prof. Dr. Magerl)

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Kristallographie und Strukturphysik führen große und kleine Zuschauer in die spannende Welt der Kristalle ein: Während er den Weihnachtsbaum schmückt, erklärt Graf Kristallo seinen Kindern die Symmetrie der Kristalle. Als ihm einfällt, dass er noch kein Weihnachtsgeschenk für seine Frau hat, schickt er die Kinder los, um einen Diamanten aus seiner Kristallsammlung zu holen. Sie bringen ihm jedoch zunächst die falschen Kristalle. Anhand ihrer „Fundstücke“ illustriert Graf Kristallo die vielfältigen Seiten der Kristallographie. Er erläutert, wie man zum Beispiel anhand der Röntgenbeugungsmethode die Struktur der Kristalle analysiert und herausfindet, bei welchem der Kristalle es sich tatsächlich um den gesuchten Diamanten handelt.

 

Donnerstag,

16. Dezember 2010

20.00 Uhr

 

Zur Weihnacht Hutzeln, Kletzen, Knäckerla

Prof. Dr. Karl Knobloch, Nürnberg

 

Hutzeln (alemannisch), Kletzen (bayrisch-österreichisch) sind getrocknete (zur Haltbarmachung gedarrte) Birnen, Dörrbirnen, die in Hutzel-Broten verbacken werden. – Kneckerle, Siess-Knäckerla, sind – im Fränkischen seit frühen Zeiten schon – geschätzte, haltbare, besonders kleine, leichte und langstielige Äpfel mit gelber, rot-gestreifter, zuweilen kräftig roter Schale, die besonders zum Schmuck des Weihnachtsbaumes geeignet sind.

Dörrobst (Trockenobst) hat eine Restfeuchtigkeit von etwa 20 %. Nicht alle obstliefernden Pflanzen sind zur Herstellung von Trockenobst eignet. –  Tockenobst ist reich an Vitaminen, Mineralien und Kalorien.

Kletzenbirnen sind für die Dörrobstherstellung gezüchtete, oft auch sehr alte Obstsorten, die früher der bäuerlichen Selbstversorgung dienten. Sie haben eine besonders stabile Schale, ein festes Fruchtfleisch und einen sehr hohen Zuckergehalt. Sie reifen sehr spät. Als rohes Obst sind sie zum Verzehr wenig geeignet.

Kletzen und Hutzeln (im Gegensatz zu Kletzen aus geschälten Früchten hergestellt) werden in die gehaltvollen und sehr lange haltbaren Früchtebrote eingebacken . Ursprünglich wurden als Trockenfrüchte nur Kletzen und Hutzeln verwendet, erst später nahm man auch Trockenpflaumen und Nüsse, und mit der Einfuhr südländischer Früchte auch Feigen und Rosinen dazu, ebenso wie kandierte, aromatische Citrus-Schalen (Zitronat, Orangeat).

Hutzel-Brot hat Tradition, es ist eines der ältesten Weihnachtsgebäcke und wird vor allem im bayerischen und schwäbischen Raum gebacken. Früher wurde Kletzenbrot ohne Honig oder Zucker hergestellt, seine Süsse bekam es nur durch die Kletzen und Hutzeln. Begonnen wurde mit dem Backen des Früchtebrots in den Tagen um den Andreastag am 30. November. In der Andreasnacht begannen die „Klöpfelnächte“, in denen maskierte junge Männer mit Gedichten um Gaben, darunter auch Früchtebrot, bettelten. Am Heiligen Abend oder am Stephanstag, am 26. Dezember, wurde das Früchtebrot vom Hausvater angeschnitten und verteilt. Die Kinder, Mägde und Knechte bekamen einen Anteil. Um Glück in den Stall zu bringen, erhielten die Tiere Früchtebrot als „Maulgabe“.

Die älteste Form zur Herstellung von Hutzel- oder Kletzen-Brot ist wahrscheinlich das Einbacken der Früchte in Brotteig. –

Knäckerla, auch Kleiner Neuzerling, Knäcker, Hirschknäckerle, sind die Namen für eine uralte Apfelsorte, die vermutlich vor 1600 in Franken entstanden ist. Eine erste Erwähnung findet sich in Wolfgang Jakob Dümlers 1651 in Nürnberg erschienenem „Obstgarten“. Um 1862 war der Knäcker in Mittelfranken allgemein verbreitet und sehr gerühmt wegen der „großen Bäume von großer Fruchtbarkeit“. Sie fruchten jedes Jahr, auch in rauem Klima; sie kommen spät zur Reife (September bis November). Heute sind nur noch wenige alte Baumriesen im Forchheimer Land vorhanden. Seit etlichen Jahren wird die immer noch beliebte Sorte von Baumschulen wieder angeboten. [www.obstarche.de]

 

 

Stand: 9.12.2010