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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -

Wintersemester 2012/2013

 

 

1. Vortragsreihe

Ort: Aula im Schloss, Erlangen, Schlossplatz 4

Zeit: Dienstags oder donnerstags 20.15 Uhr

(jeweils außer 19. November und 13. Dezember)

 

 

 

Zukunft Bildung in der digitalen Wissensgesellschaft (Prof. Dr. Nida-Rümelin)

(mit dem Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung u.a.)

19. November 2012

Montag

18.15 Uhr

Ort: Großer Hörsaal im Neuen Hörsaalgebäude, Ulmenweg 18

 

Zukunft Bildung in der digitalen Wissensgesellschaft

Prof. Dr. Nida-Rümelin, Staatsminister a.D.

Lehrstuhl für Philosophie und Politische Theorie, Ludwig-Maximilians-Universität München

 

 

Zielgerichtete Therapien bei Krebserkrankungen

22. November 2012

Donnerstag

 

 

„Gezielte Therapie" - neue Hoffnung für Melanompatienten

Prof. Dr. med. Eckhart Kämpgen

Professur für Strategien der zellulären Immuntherapie, Hautklinik

Der Vortrag behandelt seit kurzem in Deutschland zugelassene neue Therapieoptionen für das metastasierte Melanom . Im Gegensatz zu den alten unspezifischen Chemotherapien, die beim  Melanom nur in etwa 10% der Patienten wirklich geholfen haben, greifen die neuen Therapien „gezielt“ spezifische im Melanom veränderte Zellstrukturen an. Dies geschieht zum einen pharmakologisch durch Hemmstoffe von mutierten Schlüsselbausteinen in Tumorzellen (Kinaseinhibition), zum anderen durch die Aktivierung des Immunsystems zur Erkennung von mutierten Antigenen in den Tumorzellen. Beide Therapiestrategien haben Vor- und Nachteile und markieren jeweils erst den Beginn einer neuen Therapieära, die sich rapide entwickeln wird. Kein Melanom ist gleich - wichtig wird in Zukunft sein, für jeden Patienten die individuell beste Abfolge von Therapiemaßnahmen  festzulegen, wofür regelmäßig tagende interdisziplinäre Tumorboards in spezialisierten Tumorzentren Sorge tragen.

 

29. November 2012

Donnerstag

 

Therapiestrategien in der Uro-Onkologie - zielgerichtete Medikamente beim Nierenzellkarzinom

PD Dr. med. Peter Goebell, Oberarzt

Lehrstuhl für Urologie, Urologische Klinik

Auch in der Uro-Onkologie hat die molekulare Medizin Einzug gehalten. Aufgrund der zahlreichen neuen zugelassenen Substanzen ist die Behandlung immer anspruchsvoller geworden. Am Beispiel der Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms soll die aktuelle Entwicklung dargestellt werden.

 

4. Dezember 2012

Dienstag

 

Zielgerichtete Krebstherapie mit monoklonalen Antikörpern

Prof. Dr. med. Andreas Mackensen

Lehrstuhl für Hämatologie / Internistische Onkologie, Med. Klinik 5

Der gezielte Angriff bösartiger Tumoren unter Schonung von gesunden Zellen stellt eine große Herausforderung für die erfolgreiche Krebsbehandlung dar. Leider führen die meisten der bisher eingesetzten Therapieverfahren wie die Chemo- oder Strahlentherapie auch zur Schädigung gesunder Zellen und gehen mit entsprechenden Nebenwirkungen einher. Wenn es gelingt, Medikamente herzustellen, die bösartige Zellen von gesunden Zellen unterscheiden können, d. h. dass sie spezifisch an Tumorzellen binden und diese Zellen zerstören, so wäre der Traum einer zielgerichteten Krebstherapie umgesetzt. Monoklonale Antikörper sind neben anderen Substanzen mögliche Kandidaten für eine zielgerichtete Therapie. In diesem Seminar soll der Wirkungsmechanismus von monoklonalen Antikörpern gegen bösartige Zellen und deren klinische Wirksamkeit am Beispiel verschiedener Tumorerkrankungen dargestellt werden.

 

11. Dezember 2012

Dienstag

 

Rolle der Molekularpathologie bei der Therapieentscheidung für zielgerichtete Krebstherapien

Prof. Dr. med. Arndt Hartmann

Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie

 

 

 

Gegen Ende des Jahres

13. Dezember 2012

Donnerstag

20.00 Uhr

Ort: Hörsaal G des Physikums

Staudtstraße 5, Erlangen

 

Weihnachtsvorlesung der Erlanger Physik: Rodeln und Surfen in der Nanowelt

Lehrstuhl für Experimentalphysik (Supraleitung), Prof. Dr. Paul Müller

 

20. Dezember 2012

Donnerstag

 

Zauberpflanzen und Hexenkräuter

Prof. Dr. Karl Knobloch

Zur Zeit der Hexenverfolgungen in Europa, im Spätmittelalter (von 1250 bis 1500) werden hinter geschädigtem, vernichtetem Haus und Hof gern magische Praktiken vermutet, hinter denen der Teufel steckt. Groß war das Interesse an Mitmenschen, von denen man meinte, sie stehen in Verbindung, in einem Pakt mit dem Satan. 

Kräuterkundige Frauen bewirkten mit ihren Mischungen und Auszügen aus Pflanzen oftmals Verwunderliches. Und, wenn nötig, wurden sie verhört, schonungslos, und ihr Wirken als unerklärlich befunden und nur als möglich erachtet in einem Pakt mit dem Teufel. Dann war eine Hexe erkannt.

Von den Hexen man nahm an, sie buhlten mit dem Teufel, sie bereiteten aus Kräutern ‚Buhl-Salben’, ‚Hexen-Salben’, mit deren Hilfe sie sogar fliegen konnten – so am Hexen-Sabbat, in der Walpurgisnacht hinauf zum Bocksberg oder zum Walberla.

Die Vorstellung von Zaubermitteln zum Fliegen ist uralt und reicht zurück bis in die Antike. Und man findet sie immer wieder im Europa z.Zt. der Hexenverfolgungen. Von da überlieferte Rezepturen enthalten alkaloidhaltige Pflanzen vor allem mit halluzinogenen Wirkstoffen, besonders aus der Familie der Nachtschattengewächse. 

Nach dem Ende des Finsteren Mittelalters dann, ab etwa 1500, machen auch bedeutende Gelehrte (Ärzte, Heiler, Mystiker) Gebrauch von Kräuterzubereitungen mit den Nachtschattengewächsen Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel, Mandragora, mit Mohn-Gewächsen bzw. Opium und auch mit dem Eisenhut, einem Hahnenfußgewächs. 

Heute können wir erklären, welche Wirkungen die Menschen früherer Zeiten mit ihren Hexenkräutern, ihren Zauberpflanzen erreichen konnten."

 

 

 

Enhancement

Das 21. Jahrhundert wird von vielen Experten als das „Jahrhundert der Biologie“ angesehen. Gerade biotechnologische Innovationen bringen neue ethische Fragen mit sich. Eine entscheidende Entwicklung ist, dass mit Hilfe von Biotechnologien nicht nur Krankheiten geheilt, sondern auch die bisherigen Grenzen des Menschseins gesprengt werden können. Der Mensch kommt in die Lage, sich selbst zu transformieren, aktiv in die Evolution einzugreifen.

17. Januar 2013

 

Die Enhancement-Debatte: Ein Überblick

Dr. phil. Stefan Lorenz Sorgner

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

Das 21. Jahrhundert wird von vielen Experten als das „Jahrhundert der Biologie“ angesehen. Gerade biotechnologische Innovationen bringen neue ethische Fragen mit sich. Eine entscheidende Entwicklung ist, dass mit Hilfe von Biotechnologien nicht nur Krankheiten geheilt, sondern auch die bisherigen Grenzen des Menschseins gesprengt werden können. Der Mensch kommt in die Lage, sich selbst zu transformieren, aktiv in die Evolution einzugreifen und somit quasi wie Prometheus zum Schöpfer seines Selbst zu werden. Im ersten Teil des Vortrags stelle ich einige Fähigkeiten in Bezug auf eine Verbesserung vor, die im Rahmen der gegenwärtigen Enhancement-Diskus­sionen besonders intensiv erörtert werden. Im zweiten Teil werde ich ausgewählte Techniken präsentieren, mit denen menschliche Fähigkeiten gefördert werden sollen. Auf diese Weise wird die philosophische Einbettung der Frage des Enhancements von Emotionen und Moral deutlich, mit der ich mich im abschließenden dritten Teil auseinandersetzen möchte.

 

24. Januar 2013

 

Eugenik in der Propaganda des Nationalsozialismus -  Historische und aktuelle Perspektiven

Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

Seit etwa 1900 bildete sich in Europa die „Eugenik“ heraus, die in Deutschland als „Rassenhygiene“ konzeptualisiert wurde. Sie zielte im Sinne von Züchtungsutopien auf eine Verbesserung der „Erbanlagen“ und verband sich mit nationalistischen und „völkischen“ politischen Strömungen. Namhafte Vertreter der naturwissenschaftlichen Medizin waren nach dem Schock des verlorenen Ersten Weltkriegs bereit, im Interesse der Wiedergewinnung der deutschen Machtstellung ein Programm zu entwickeln, das vom NS-Regime bereitwillig aufgegriffen wurde. Hierbei spielte eine bis in den Schulunterricht getragene Gesundheitspropaganda, die eindeutig die Ausgrenzung und Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ thematisierte, eine wichtige Rolle. Das Beispiel der NS-Eugenik wird bis heute in bioethischen Debatten argumentativ verwendet, um Gefahren und Risiken herauszustellen bzw. durch eine „Nazi-Analogie“ bestimmte Entwicklungen zu diskreditieren.

 

31. Januar 2013

Techno-Doping und Schönheitsoperationen aus rechtlicher Perspektive

Prof. Dr. jur. Klaus Vieweg und Dr. Sigrid Lorz

Institut für Recht und Technik

Enhancement ist als übergreifendes Problem in der juristischen Diskussion erst seit kurzem angekommen. Teilaspekte werden hingegen schon seit längerem diskutiert. Neben der klassischen Dopingproblematik sind die beiden hier vorzustellenden Teilaspekte des sog. Techno-Dopings und der Schönheitsoperationen seit einigen Jahren in der juristischen Diskussion.

Die Diskussion des sog. Techno-Dopings wurde in Europa insbesondere durch den „schnellsten Mann ohne Beine“, Oscar Pistorius, ausgelöst. Die Olympischen Spiele in London haben gezeigt, dass vielfältige juristische Fragestellungen damit verbunden sind. Der Vortrag geht zunächst darauf ein, dass sportliche Leistungen auf einem gesamten System beruhen, bei dem die Unterstützung durch technische Hilfsmittel nur einen Faktor neben anderen (Ausrüstung, Sportgerät, chirurgische Maßnahmen etc.) darstellt. In juristischer Hinsicht stellt sich insbesondere die Frage nach der Zulässigkeit sog. Techno-Dopings sowie danach, wer unter welchen Voraussetzungen rechtlich wirksam darüber entscheiden kann. Dieser Fragenkreis ist unter Berücksichtigung der zentralen Entwicklungen des Sports – Professionalisierung, Kommerzialisierung, Internationalisierung und Medialisierung – zu behandeln.

Schönheitsoperationen – auch als morphologisches Enhancement bezeichnet – sind aufgrund des medizinischen Fortschritts und der Allgegenwärtigkeit von Schönheit in den Medien zu einem verbreiteten Phänomen geworden. Der gesunde Mensch soll schöner werden. Da es an der medizinischen Notwendigkeit fehlt, ergeben sich rechtliche Probleme, auf die das herkömmliche Medizinrecht nur bedingt Antworten findet: Darf der Arzt jede Schönheitsoperation – z. B. auch an Minderjährigen – vornehmen? Wie steht es mit der Haftung, wenn die erwünschte Verschönerung ausbleibt?

Die Vorträge beleuchten die spezifischen Fragestellungen nach den unterschiedlichen Maßstäben des Sport- und des Medizinrechts.

 

7. Februar 2013

Verbesserung der Gesundheitsspanne: Aubrey de Grey und Altern als Krankheit

Prof. Dr. med. Cornel Sieber

Institut für Biomedizin des Alterns

 

14. Februar 2013

Genetic Enhancement nach Savulescu: Verbesserung durch Selektion

Dr. phil. Stefan Lorenz Sorgner

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

Im ersten Teil dieser Überlegungen beschreibe ich die Vorgänge, mit denen sich Savulescu auseinandersetzt, und lege seine Argumente für das Prinzip der Fortpflanzungs-Wohltätigkeit dar, das er heranzieht, um zu erläutern, dass potentielle Eltern eine moralische Pflicht haben, nach künstlicher Befruchtung und Präimplantationsdiagnostik dasjenige Kind zur Implantation auszuwählen, bei dem die höchste Wahrscheinlichkeit auf ein gutes Leben gegeben ist. Im zweiten Teil stelle ich Gründe für die Selbstwidersprüchlichkeit von Savulescus Position vor und beschreibe, warum seine Sichtweise auf gewalttätige Weise diejenigen attackiert, die sein Prinzip ablehnen, weshalb ich sein Prinzip für unmoralisch erachte. Im Schlussteil skizziere ich Überlegungen, die andeuten, weshalb das Prinzip der Fortpflanzungsautonomie bezüglich der von Savulescu thematisierten Fragen moralisch angemessener ist als das Prinzip der Fortpflanzungs-Wohltätigkeit.

 

 

 

2. Führungen

Zeit und Ort: siehe jeweilige Führung (Samstag 10 Uhr oder Sonntag 15 Uhr)

 

8. Dezember 2012, 10 Uhr

Samstag

Antikensammlung

Kochstraße 4, Eingang vom Parkplatz B, Hindenburgstraße

Führung: Dr. Martin Boss

 

15. Dezember 2012, 10 Uhr

Samstag

Martius-Pharmakognosie-Sammlung: Hafer, unser wertvollstes Getreide

Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19

Führung und Vortrag: Prof. Dr. Karl Knobloch

 

12. Januar 2013, 10 Uhr

Samstag

Informatik-Sammlung

Treffpunkt: Eingang zum Rechenzentrum, Martensstraße 1

Führung: Dr.-Ing. Stefan Turowski

 

19. Januar 2013, 10 Uhr

Samstag

Steinzeitliche Artefakte der Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung

Kochstraße 4, Zugang auf der Westseite des Gebäudes (Richtung Bismarckstraße), Kellereingang rechts

Führung: Dr. Leif Steguweit

 

26. Januar 2013, 11 Uhr

Samstag

Anatomische Sammlung

Anatomisches Institut, Krankenhausstraße 9

Führung: Prof. Dr. Winfried Neuhuber

 

2. Februar 2013, 10 Uhr

Samstag

Botanischer Garten: Aus den subtropischen Wüsten in den Regenwald

Führung durch die Gewächshäuser

Treffpunkt: Botanischer Garten, Eingang Wasserturmstraße

Führung: Dr. Peter Titze

 

10. Februar 2013, 15 Uhr

Sonntag

Schloss, Schlossgarten und historische Bauten der Universität

Treffpunkt: Schlossplatz vor dem Eingang zum Schloss

Führung: Bernhard Wieser, M.A.

 

 

Stand: 11.1.2013