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Collegium Alexandrinum der
Universität Erlangen-Nürnberg - Wissenschaft für die Öffentlichkeit -
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Wintersemester 2007/2008
Ort: Aula im Schloß, Erlangen, Schloßplatz 4 Zeit:
20.15 Uhr |
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Themenschwerpunkt
„Bildung in Europa“ |
Mittwoch, 24.
Oktober 2007 |
Europas
Vatersprache. Latein
und der europäische Bildungskanon Prof.
Dr. Michele Camillo Ferrari Professur für
Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit In Zeiten der kulturellen Konflikte stellt sich
die Frage nach den geistigen Wurzeln dringender denn je. Weit über das Ende
des Römischen Reiches hinaus war Latein das einzige
anerkannte Kommunikationsmittel in Europa. Das lateinische Zeitalter ging
erst im 19. Jh. zu Ende. Der Vortrag möchte an diese oft vergessene Tatsache
erinnern und einige Gründe erörtern, warum die Pflege des lateinischen Erbes
kein nostalgischer Akt der Ewiggestrigen sein muß. |
Mittwoch,
31.
Oktober 2007 |
Bildung und Aufklärung Prof. Dr. Eckart Liebau Institut
für Pädagogik Der
Vortrag wird eine Brücke von der Renaissance bis zur Romantik schlagen,
mit Schwerpunkten bei der Aufklärung und bei den Bildungstheorien der
deutschen Klassik. |
Donnerstag, 8.
November 2007 |
Gedächtniskunst,
Sammlertum und neue Wissenschaft im 17. Jahrhundert. Das
Gelehrsamkeitskonzept Sir Thomas Brownes Prof. Dr. Arno
Löffler
Institut für Anglistik und
Amerikanistik Im
17. Jahrhundert übte das empiristische Denken Francis Bacons einen entscheidenden
Einfluß auf die Entwicklung der Naturwissenschaft aus. Den Gelehrten ging es
darum, die Wissenschaft 'von den Zwängen scholastischer Obscuritas zu
befreien und die Dinge verständlich zu machen'. Dabei stellte sich auch die
Frage, wieweit der alte Gelehrsamkeitsfundus noch von Belang war, welches
Wissen erinnernswert war und nach welchen Kriterien man es im Gedächtnis
speichern sollte. Die Loslösung von den tradierten Autoritäten und das Fehlen
einer festen Methode ist der Stolz der jungen Wissenschaft. Erlaubt ist der Umgang
mit allem, was interessant erscheint, d.h. gleichermaßen mit dem Alltäglichen
und dem Ungewöhnlichen, 'Monströsen'. Kein Gegenstand erscheint den Gelehrten
zu unwichtig oder zu schwierig, als daß man ihn unbeachtet lassen könnte. Man
sammelt Beobachtungen und Erfahrungen, Meinungen und Argumente, man
sammelt aber auch materielle Gegenstände – naturalia und artificialia
- und trägt diese in Raritätenkabinetten zusammen, - ein entscheidender
Schritt für die Entstehung von Museen. – In diesem Zusammenhang ist der
englische Arzt Sir Thomas Browne (1605-82) zu sehen. Er lehnte die alte Kulturtechnik
der Gedächtniskunst ab und suchte einen neuen Weg, traditionelles Wissen zu
sammeln und neues Wissen zu entdecken. Aufschlußreich für seine 'virtuose'
Gelehrtenmentalität ist u.a. ein kleines Werk mit dem Titel Musaeum
Clausum, der Katalog eines virtuellen Raritätenkabinetts. |
Der Themenschwerpunkt wird in Kooperation
mit der Evangelischen
Stadtakademie Erlangen veranstaltet, die weitere Veranstaltungen zu
diesem Themenkreis anbietet. |
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Stand:
8. November 2007