Donnerstag,
17. Dezember 2009
Ort: Aula im Schloß, Erlangen
Zeit: 20.15 Uhr
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Der Weihnachtsbaum und seine Artgenossen
Prof. Dr. Karl Knobloch
Nürnberg
Zu den Nadelhölzern gehört die große Baum-Familie
der Pinien-Gewächse mit ihren nadelförmigen Blättern und verholzenden,
weiblichen Blütenständen (den „Zapfen“), in denen die (nackten) Samen
heranreifen.
Je nach Region war in früheren Jahren eine Tanne
oder eine Fichte als Weihnachtsbaum ausgesucht worden; heute schmückt vorwiegend
eine Nordmann-Tanne am Weihnachtsfest unser Zuhause.
Alle Pinien-Gewächse sind reich an Ätherischen Ölen
in ihren Nadeln; und in deren Holz werden bei zahlreichen Arten Balsame (Gemische
aus Ätherischem Öl und Harz) gebildet. Interessante Bestandteile im Holze sind
auch pflanzliche Oestrogene, Lignane (z.B. Pinoresinol)
und Stilbene (z.B. Pinosylvin);
weiter von Bedeutung sind die Gerbstoffe, die häufig in der Baumrinde angereichert
werden.
Bei Verwundung eines Pinien-Baumes tritt zum
Wundschutz ein aromatisches, zähflüssiges Gemisch aus, das als Balsam flüssig
bleibt und sich mit der Zeit zu einem Harz verfestigt. In vielen menschlichen
Kulturen, schon in lang zurückliegenden Zeiten, wurden diese Nadelbaum-Balsame
und Harze gesammelt, weiter verarbeitet und vielfältig genutzt. – Heute
gewinnt man Balsame durch Einschneiden der Rinden; und durch Schmelzen,
Filtrieren und Destillieren des Rohprodukts erhält man Terpentinöl (technisch
genutztes Kiefern-Terpentin; hochwertiges Lärchen-Terpentin) und
als zurückbleibenden, festen Bestandteil Kolophonium und weitere Harze.
Harze werden auch eingesetzt bei der Herstellung von Lacken, Firnissen und
Seifen. – Wertvolle Harze verschiedener Araucarien-Arten sind das Kopal- und ebenso
das Dammar-Harz. Bernstein ist altes,
versteinertes Pinien-Harz.
Durch Destillation mit Wasserdampf gewinnt man
die Ätherischen Öle der Pinien-Gewächse. Sie sind seit langer Zeit als
Heilmittel in Gebrauch. Ausgesuchte Pinien-Öle wurden in die Deutschen und
Europäischen Arzneibücher aufgenommen. –
Zu den Pinien-Gehölzen zählen weltweit die
Gattungen der Fichte (Picea) und Tanne
(Abies) mit
je 40 Arten, die der Hemlocktanne (Tsuga) mit
14 Arten und der Douglasie (Pseudotsuga) mit 7 Arten [jeweils mit Nadeln an den
Langtrieben], sowie die Gattung der immergrünen Zeder (Cedrus) mit 4 Arten und die
Gattung der sommergrünen Lärche (Larix) mit
10 Arten [jeweils mit Nadeln an den Lang- und an den Kurztrieben], und
schließlich noch die große Gattung der Kiefer-Gehölze
(Pinus)
mit etwa 90 Arten (mit den Kiefern, Zierben/Arven,
Latschen und Spirken) [jeweils mit Nadeln allein an
den Kurztrieben].
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Dienstag,
22. Dezember 2009
Hörsaal
G des Physikums,
Staudtstraße
5, Erlangen
Zeit: 20 Uhr
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Weihnachtsvorlesung der Erlanger Physik.
„While you
were creeping – was Sie
schon immer über Biomechanik wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen
wagten“
Lehrstuhl für
Physikalisch-Medizinische Technik (Prof. Dr. Ben Fabry)
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