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der Universität Erlangen-Nürnberg - Wissenschaft für die Öffentlichkeit -
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Sommersemester 2011 |
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Martius-Pharmakognosie-Sammlung:
„Lauch,
Bärlauch, Knoblauch – die Gattung Allium“
Ort: Institut für Pharmazie und
Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19
Die Lauch-Gewächse der
Gattung Allium umfassen weltweit etwa 700 Arten, davon gibt es in Europa mehr
als 110. Die grösste Artenzahl findet man im Mittelmeerraum, im Orient und von
Turkestan bis Tibet.
In unserem Kulturkreis werden
als hilfreiche Gemüse-, Gewürz- und Arznei-Pflanzen schon immer die
Küchenzwiebel, Winterzwiebel, Perlzwiebel, der Porree (Stangenlauch),
Schnittlauch, die Schalotte, der Knoblauch und Bärlauch genutzt.
In natürlichem Zustand, in
unverletzter Form, haben sie in allen ihren Teilen Vorstufen ihrer Geruchs- und
Geschmacks-Stoffe gespeichert. Dies sind schwefelhaltige Aminosäuren (die die
Natur nicht zum Aufbau von Proteinen nutzt). Bei Verletzung des
Pflanzengewebes, beim Biss eines Tieres, bei der Aufbereitung durch den
Menschen, werden diese Vorstufen frei und bekommen Zutritt zu Enzym-Proteinen
in benachbarten Gewebe- und Zellteilen. Dann reagieren die schwefelhaltigen
Vorstufen sogleich mit dem Enzymprotein zu den bekannten Geruchs- und
Geschmacksstoffen; (dazu gehört auch der ‚Tränen-Faktor’, der erst nach dem
Zerschneiden der Zwiebel die Augen reizt).
Die freigesetzten
Aromastoffe sind sehr reaktiv. Sie reagieren untereinander; sie reagieren
untereinander unterschiedlich in Wasser, in Alkohol oder in Fett; (eine
Knoblauch-Butter hat ganz anderen Knoblauch-Geschmack als ein wässriger oder
alkoholischer Auszug). Sie reagieren hilfreich desinfizierend und deshalb –
nach altem Erfahrungswissen – bei zahlreichen hausmedizinischen Behandlungsmethoden. Sie reagieren – wie man
heute weiss – hilfreich (wie zahlreiche andere Produkte in der Nahrung) im
Vorfeld der Entstehung mancher Krankheiten.
Lauch-Gewächse sind
schmackhaft und gesund.
Die
Martius-Sammlung und ihre Geschichte
Erstellt am 4. Dezember
2010
Text und Foto: Prof. Dr.
Karl Knobloch