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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -

 

 

 

 

Die Martius-Pharmakognosie-Sammlung

 

im Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Schuhstraße 19, Erlangen

 

 

Vor mehr als 200 Jahren begann der Erlanger Hofapotheker Ernst Wilhelm Martius (1756-1849), Dr.h.c.mult., seit 1818 der erste Dozent für Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität, mit der Sammlung natürlicher Rohstoffe aus aller Welt, die als Ausgangsmaterial für Arzneien, Nahrungsmittel und Bedarfsgegenstände galten; in getrockneter, haltbarer Form waren dies „Drogen“.

Von seinen beiden Söhnen vermehrte die Sammlung mit großem Eifer besonders der jüngere, Theodor Wilhelm Christian Martius (1796-1863), promoviert an unserer Universität und als Apotheker Nachfolger seines Vaters in der Hofapotheke. Auch er wurde Dozent und war ab 1848 Professor für Pharmazie und Pharmakognosie („Drogenkunde“). Die Studenten experimentierten in seinem Apotheken-Labor, das er der Universität zur Verfügung stellte.

Sein älterer Bruder, Carl Friedrich Phillipp von Martius, (1794-1868), Dr. med., trug ebenfalls zur Sammlung bei, besonders deshalb, weil er als Professor der Botanik in München und bekannter Naturforscher im Auftrag des Königs auf große Exkursion nach Brasilien fahren konnte.

Die „pharmakognostisch – pharmazeutisch – technische Sammlung des Dr. Theod. Wilh. Christ. Martius“ wurde 1847 in einem „numerischen Verzeichnis“ erfasst. Die Sammlung wurde 1862 von der Universität erworben und war dann für lange Zeit vergessen und in verschiedenen Instituten um den Schlossgarten verstreut.

Heute ist die Martius-Sammlung ideal im Dachgeschoss des Instituts für Pharmazie und Lebensmittelchemie untergebracht; ein Seminarraum nebenan ermöglicht die ausführlichere Besprechung ausgewählter Drogen. Die Sammlung enthält nahezu vollständig die im 19. Jahrhundert bekannten Arzneidrogen und ermöglicht somit einen besonderen Blick in das naturwissenschaftliche Verständnis dieser ereignisreichen, bedeutenden Zeit.

Text: Karl Knobloch

 

 

Apotheker Ernst Wilhelm Martius und seine Söhne

 

 

 

Angekündigte Führung durch die Martius-Sammlung im Rahmen des Collegium Alexandrinum:

·         Wintersemester 2014/2015: 6. Dezember 2014: Tapioka - ein Stärkerohstoff aus Brasilien

Die bisherigen Führungen durch die Martius-Sammlung:

·         Sommersemester 2014: 24. Mai 2014: Stigmata Croci - Safran, selten und teuer

·         Wintersemester 2013/2014: 14. Dezember 2013: Mehle und Stärken - aus Kartoffel, Batate, Maniok, Yam

·         Sommersemester 2013: 18. Mai 2013: Harze

·         Wintersemester 2012/2013: 15. Dezember 2012: Hafer, unser wertvollstes Getreide

·         Sommersemester 2012: 26. Mai 2012: Kohl, Rettich, Senf - Die senfölhaltigen Kreuzblüter

·         Wintersemester 2011/2012: 10. Dezember 2011: Europas angestammte Nutzgräser – Roggen, Weizen, Gerste, Hafer

·         Sommersemester 2011: 21. Mai 2011: Lauch, Bärlauch, Knoblauch – die Gattung Allium

·         Wintersemester 2010/2011: 4. Dezember 2010: Amaranth und Quinoa, die alten Körnerfrüchte Südamerikas

·         Sommersemester 2010: 24. April 2010: Arnika, Kamille, Ringelblume - Aromapflanzen der Korbblütler

·         Wintersemester 2009/2010: 5. Dezember 2009: Mais – das uralte Nutzgras des warmen Amerika

·         Sommersemester 2009: 18. April 2009: Salbei, Minze, Thymian – Aromapflanzen der Lippenblütler

·         Wintersemester 2008/2009: 6. Dezember 2008 Hirsen – uralte und formenreiche Nutzgräser

·         Sommersemester 2008: 26. April 2008 Anis, Fenchel, Koriander, Kümmel – Früchte der Doldenblütler

·         Wintersemester 2007/2008: 8. Dezember 2007: Erbse, Bohne, Linse, Erdnuss und Soja – Hülsenfrüchtler, Schmetterlingsblütler

·         Sommersemester 2007: 21. April 2007: Reis, Asiens Hauptnahrungsmittel seit Urzeiten

·         Wintersemester 2006/2007: 9. Dezember 2006: Ingwer, Kardamon und Kurkuma

·         Sommersemester 2006: 29. April 2006:  Kaffee, Mate, Tee

·         Wintersemester 2005/2006: 19. November 2005  Getreidekörner und Mutterkorn“

·         Sommersemester 2005: 30. April 2005: Mohn, Opium, Morphin, Heroin – Geschichtliches und Aktuelles

·         Sommersemester 2004: 22. Mai 2004: Einführung in die Erlanger Martius-Sammlung

Geplant:

·         Sommersemester 2015: Labdanum - das wohlriechende Harz aus Zistrosen

·         Wintersemester 2015/16: Soja und Erdnuss - besonders wichtige Hülsenfrüchte

 

 

 

Ansprechpartner für die Martius-Pharmakognosie-Sammlung und die Führungen:

 

Beschreibung: Beschreibung: 2004.Chiemsee

Prof. Dr. Karl Knobloch

 

E-Mail:  karl.knobloch@rzmail.uni-erlangen.de

Telefon:   0911 20 31 41

Telefax:  0911 20 35 55

 

                                                                                 

Vorträge von Prof. Knobloch im Vortragsprogramm des Collegium Alexandrinum seit 2003

(Ort: Aula im Schloss)

 

 

Seite erstellt am 2.5.2006/Stand 4.11.2014  (BW)

Foto: Prof. Dr. Karl Knobloch