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Collegium Alexandrinum

der Universität Erlangen-Nürnberg

Sommersemester 2005

Vortrag am Mittwoch, dem 11. Mai 2005 im Collegium Alexandrinum

 

Ort: Aula im Schloß, Schloßplatz 4, Erlangen

Zeit: 20.15 Uhr



Stadt im Umbruch: Leben, Arbeiten und Wohnen in Nürnberg und Fürth während der Industrialisierung

 

 

Prof. Dr. Werner K. Blessing

 

Professur für Neuere Geschichte und Landesgeschichte

Institut für Geschichte

Universität Erlangen-Nürnberg

Kochstr. 4

91054 Erlangen

 

Nie sind die Städte in Europa so gewachsen und haben sich so verändert wie im 19. Jahrhundert. Das lag vor allem an der Industrie, der größten Neuerung im Wirtschaften der Menschen, seit sie vor Jahrtausenden als Ackerbauern seßhaft geworden sind. Welch vielfältige Folgen das für die Lebensweise hatte, zeigt – ein ‚naheliegendes’ Beispiel – besonders Nürnberg, das um 1900 zur größten Industriestadt Süddeutschlands geworden war, aber auch das benachbarte, noch stärker industriell geprägte Fürth. Es geht um vier Fragen:

1. Wie haben sich die Städte gewandelt – durch ihre enorme Ausdehnung, durch starke Veränderungen des Stadtbilds, durch neue Verkehrsmittel und eine neuartige Infrastruktur? Was vor allem bestimmte nun ihre Zentralität?

2. Wer lebte in der Stadt – von der alten Nürnberger Elite, den Patriziern, und der neuen der Unternehmer, in der sich große Kaufleute und Fabrikanten verbanden, über eine vielfältige Handwerkerschaft bis zum anschwellenden Heer der Arbeiter?

3. Wie lebten diese Menschen in Arbeit und Freizeit – in den Kontors, Werkstätten und Maschinenhallen, in den ‚Kulturtempeln’ des Bürgertums und den Wirtshäusern und Volksgärten der kleinen Leute, in liberalen Honoratiorenzirkeln und den Vereinen der sozialdemokratischen Arbeiterkultur und Arbeiterbewegung, die in dieser Doppelstadt eine Hochburg hatte?

4. Und schließlich, wie wohnten die Menschen – von der schloßartigen Unternehmervilla über die alten Bürgerhäuser bis zu den Unterkünften der Arbeiter, die in elenden Hinterhöfen hausten, aber zunehmend auch in weit besseren neuen Quartieren wie in der Nürnberger Südstadt.

All dies ist Vergangenheit, zumal seit den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem wirtschaftlich-sozialen Strukturwandel der letzten Jahrzehnte. Dennoch, Grundformen der uns gewohnten Städte und des Lebens, das wir heute in dieser Umwelt führen, haben sich damals, vor einem Jahrhundert, gebildet, Das gibt einem Rückblick auch einen durchaus aktuellen Sinn.

   

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Stand: 10. Mai 2005